Freitag, 18. Mai 2007

DER SCHICKSALSTANZ

Da steht sie im Feld, während der Wind durch die Gräser schleicht, die Prinzessin der Nacht. Wenn am Horizont die Nacht den Tag verdrängt, die Sonne im Westen in den Tiefen hängt, ist sie dort auf dem Feld und tanzt zu ihrer inneren Melodie. Es ist ein Ballet der Gefühle. Ihre Lippen voll und rot, ihre Haare ein Banner im leichten Wind, die Bewegungen so beschwingt.

Doch heute Nacht tanzt sie das letzte Mal, hört sie dieses Lied bald verklingen, die Stimme in ihr kann nicht mehr Singen. Sie weiß er ist dort im Zimmer, in einem kalten, weißen Raum, liegt er. Sie ahnt es geht vorbei und alles was bleibt ist das Lied in ihr, der Zauber erlischt, die Tränen aus dem Gesicht gewischt, versucht sie es noch einmal. Doch es will nicht mehr. Sie stolpert beim dritten Schritt, die Drehung ist zu wacklig und ihr Herz weint.

Das Krankenhaus ist ein großer roter Klotz. Sie geht jeden Abend nach dem Besuch hinaus auf dieses Feld und tanzt. Alles hatte ganz harmlos angefangen und dennoch, es würde ihr fehlen. Vor etwa drei Monaten war es passiert.. Auf ihr lastete die Schuld, sie hatte das Rot der Ampel übersehen und dann war es geschehen. Im Kreischen der Reifen, das Spritzen von Glas, als er durch die Windschutzscheibe schleuderte, sein Schrei in der Sekunde, da ihr Herz brach, denn sie wusste, es war zu Ende. Es war jene Gewissheit, die sie vom Schmerz begleitet in die Vergessenheit der Ohnmacht fallen ließ. Sie waren zu einem Konzert unterwegs gewesen, zu ihrem ersten richtigen, mit Tickets und Fans, mit Kamera und Reportern. Sie waren die Sensation des Abends, aber mit dem Unfall wurden sie zu einer tragischen Fußnote im Wochenblatt.

„Rocktänzer-Paar“ nannten die Zeitungen sie nur. Namen waren vergessen und die Karriere auch. Im Krankenbett erwachte sie. Sonnenstrahlen trockneten ihre Tränen, als der Arzt sie versuchte zu beruhigen und nebenbei einfließen ließ, dass ihr Freund im Koma lag. Ihre Augen schmerzten vom Licht, ihr Herz war schwer von der Schuld. „Aber… Doktor, er wird wieder zurückkommen?“ Der Mann hatte nur langsam genickt, die Lüge stand ihm ins Gesicht geschrieben. Er wollte ihr nicht wehtun. Schon O.K., sie wusste es ja auch so.

Noch am selben Abend, drei Tage nach dem Unfall fuhr sie mit dem Taxi zum Krankenhaus, wo Rod in dem weißen Zimmer so aufgebahrt wirkte wie eine Leiche. Seine langen Strähnen nur noch eine Erinnerung, denn dort war der Verband wie eine weiße Krone. Die Maschinen piepten, die Werte sagten ihr nichts. Aber sie sah in seinem Gesicht jenes Lächeln, das sie an ihre Lieder erinnerte, an sein Klavierspiel, an die Gitarrenriffe, an den Spaß, an ihr Leben. Sie wachte an seiner Seite und abends, wenn sie eine Pause brauchte, wenn die Schuld sie scheinbar ertränkte, wie ein schwarzer, tiefer See, in dem sie verschwand, lief sie hinaus auf das Feld und tanzte. Anfangs war ihr das peinlich, denn die anderen Besucher beobachteten sie. Dann aber vergaß sie die Umstehenden und lebte in der Vergangenheit.

In ihrem Kopf die Bühnenstrahler, das heiße Licht im Gesicht. Sie hörte das Klavier, die zaghaften Töne, die mit jedem Akkord sich höher schraubten wie weiße Tauben in die Nacht. Ihr Herz klopfte zum Takt, ihre Beine schwangen im Nichts der Atemlosigkeit, der Lust, der Musik. Sie drehte sich, spürte die Erinnerung seiner Worte an ihrem Ohr, spürte seine Küsse, aber dennoch, ließ es sich nicht verdrängen: Sie war allein. Auch wenn sie dort im Feld nur in dem schwarzen Blazer, der schwarzen Hose und der weiße Bluse tanzte, in ihrem Kopf war sie die Prinzessin der Nacht. Die Augen Diamanten, sie glänzten mit jeder Note, jeder Pause in der ihr Atem sie spüren ließ, dass sie lebte und die Musik liebte. Sie konnte nicht spielen, nur tanzen und nun, als sie das letzte Mal tanzte, verstummte das Klavier, als ihr klar wurde, Rod würde sie nie weder anlächeln, niemals mehr küssen. Er starb dort oben in seinem Zimmer, wenn sie nicht etwas tat. Sie verhielt in ihrer Drehung, eine Statue aus Eleganz und Trauer, während im Westen die Sonne versank, der Wind über das Land strich, nun nach ihrem Haar griff und vom nahenden Sturm kündete.

„Sarah…“, glaubte sie eine Stimme zu hören. In ihrem Herz bohrte der Schmerz tiefer, die Trauer war ein Spiegel der zerbrach. Sie rannte plötzlich los. Ihre Augen schielten zum Fenster hoch, doch da brannte kein Licht. Noch hatte sie vielleicht eine Chance. Es gab einen Weg, es gab die Melodie und ihre Liebe und wieso war das nicht genug? Ein einziger letzter Auftritt, um Rod aus dem Koma zu holen. „Musik war meine Liebe, meine Musik ist ein Herz voll Liebe, mein Herz gehört dir Rod, Musik und ich sind eins, wir fühlen, suchen dich…“, keuchte sie.

Sie stieß ein älteres Ehepaar beinahe zu Boden, als sie durch das Foyer rannte. Der Schlamm an ihren Turnschuhen war ihr nicht bewusst. Sie rannte den weißen, einsamen Gang entlang. Ihre Schritte hallten an den Wänden, aber in ihrem Herzen sang sie ein Lied aus Liebe und Hoffnung.

Im zweiten Stock angekommen rüttelte sie an der verschlossenen Glastür des Gemeinschaftsraumes. Durch das Fenster konnte sie das Klavier erblicken, verloren im Dämmer des Abends, ihre Rettung, ihr Weg Rod aus dem Nichts des Komas zu befreien.

Tränen, Seelendiamanten, die wir immer dann verschenken, wenn man uns alles nimmt. Sie weinte und schluchzte, denn die Zeit rann ihr davon. Heute Nacht würde er gehen, für immer und sie konnte nichts dagegen tun! Bis plötzlich eine dunkle, kratzige Stimme zu ihr sprach: „Wieso weint die Prinzessin der Nacht?“

Es war seltsam, Niemand nannte sie so, außer Rod. Sie drehte sich in die Richtung der Stimme und blickte in die dunklen Augen eines alten, schwarzen Mannes. Er lächelte sie an und wartete, was sie sagen würde.

„Das Klavier.“, stammelte sie, deutete hinter sich.

Er nickte.

„Ich muss spielen, heute Nacht… JETZT!“

„Ich hab von dem schrecklichen Unfall gelesen.“, sagte er. In seinen Augen sah sie das Licht der Hoffnung glimmen, wie auch sie es in ihrem Herzen spürte. Er gab ihr Kraft und er schien zu verstehen, was sie sich erträumte.

„Aber ihr könnt doch nicht spielen, Sarah.“

„Es muss gehen!“

Er nickte. „Hoffnung und Liebe ist der Schlüssel zur Melodie. Musik ist nichts Anderes als die Verschmelzung von Beidem.“ Er hielt ihr die Hand hin. „Sehr erfreut Sie kennen zu lernen. Ich habe ihre Tänze bewundert und seine Melodien. Ich gäbe alles, euch beide wieder spielen zu sehen.“

Sie nickte. „A-aber es ist doch noch nicht vorbei!?“

„Sarah, ich will es Ihnen sagen, wie es ist. Ihr Mann wird sterben. Wir Künstler müssen für unser Talent bezahlen und für das Eure habt ihr mehr als genug gegeben. Ich selbst habe meine Frau verloren. Jetzt bin ich nur der Hausmeister hier. Und abends höre ich die alten Platten. Träume davon-„

„Es ist noch nicht vorbei!“, zischte sie. „Ich weiß es!“

Er nickte wieder langsam. Dann holte er den Schlüssel aus der Hosentasche hervor. Der klimperte laut und als er die Tür aufschloss, konnte Sarah die Tränen im Gesicht des Mannes erkennen.

„Wieso weinen sie?“

„Heute Nacht ist der Todestag meiner Frau, Elise.“

„Können Sie spielen? Noch immer?“, fragte Sarah. Er starrte sie an, dann das Klavier und schüttelte entmutigt den Kopf. Er hielt ihr die Hände hin. Die Finger zitterten. „Gicht und Rheuma.“, sagte er nur.

Sie umarmte ihn, wie einst ihren Vater. „Aber in Ihrem Herzen, da ist doch die Melodie, ich spüre es.“

Er schluckte und brachte ein „Ja“ hervor.

Sie zog ihn mit sich zum Klavier. Nun war die Sonne verschwunden, die erwachte Nacht zauberte Schatten an den Wänden, Dunkelheit, die sich versuchte in die Seelen der Beiden zu schleichen. Aber Sarah hatte Hoffnung, sie schien in ihren Augen wie ein helles Feuer.

„Spielen Sie, was auch immer Sie können… Ich tanze… Bitte!….“

Er hob den Deckel, und hustete wieder. Staub. Überall. Die Tür fiel laut zu und als er die erste Taste niederdrückte, ein tiefes C, spürte Sarah wie alles sich veränderte. Sie sah wie der Saal sich füllte. Sie mochte es nicht glauben, aber es waren alles Geister und Engel. Die Geister waren blasse, durchsichtige Schemen, die Engel wirkten wie Tänzerinnen und nur die Schwingen am Rücken verrieten ihre Herkunft. Aber als der Hausmeister begann zu spielen, drehte sich alles. Sie versuchte in die Melodie zu finden. Der Boden war aus tausend quadratischen Kacheln, ein Schachbrettmuster. Es war ein weites Meer, in dem sie schwamm. Die Noten umgarnten sie, ihre Füße jedoch waren müde. Verzweiflung stieg in ihr hoch.

Das Klavier sang von Frieden. Es waren helle, freundliche Klänge, die von Sommer kündeten. Da war Wasser in einem See, blitzte aus der Erinnerung, dort hatten sie sich zum ersten Mal geliebt. Während im Westen der feuerrote Ball hinab gefallen war, hatte Rod sie gehalten und all die Küsse waren nun wie Salz auf der Haut. Tränen rannen ihr die Wangen hinunter und sie tanzte mit einem Mal so befreit. Sie konnte ihn fast sehen, wie er am Klavier dort saß und spielte, alles war wie zuvor, bevor er aus ihrem Leben gerissen wurde.

Plötzlich jedoch wurde der Rhythmus schleppender und Sarah erschrak. Die Finger des alten Mannes bluteten. Doch er spielte, spielte für sie und Rod, sein letztes Lied. Sie tanzte wie im Feld, so graziös und leicht wie eine Feder, beschwingt und befreit. Rod in seinem Zimmer musste die Melodie hören und sie begann nun zu singen. Ihre Stimme war die eines Engels. Sie erinnerte sich wieder an die versammelte Zuschauerschafft und war erschrocken, denn nun waren die Stühle leer. Dunkelheit, ein kalter Fluch, der versuchte sie zu erdrücken, die Trauer ein tiefer See. Aber sie tanzte und um sie herum leuchtete es. Es war die Musik für die sie lebten, für die sie starben.

Jede Note war ein Versprechen, ein Geschenk. Sarah schenkte sich, der Hausmeister versprach sich abermals seiner verstorbenen Ehefrau, wollte zu ihr. Leidenschaft mit allen Sinnen, eine Melodie wie ein Zauber. Das Licht um die Beiden, Tänzer und Spieler, wurde heller und heller, die Melodie lauter, herrschender, wie ein göttlicher Gesang. Für einen Augenblick sah Sarah die Engel wieder, dann nur Dunkelheit.

Als sie schrie, die Kraft sie verließ und der Hausmeister die letzte Note spielte, war sie gewiss, dies war das Lied, dies war die Melodie. Das Blut auf den Elfenbeintasten schien die Essenz der Musik zu sein. Leid und Trauer, ein roter See in unserem Leben, der uns in die Tiefen der Nacht stürzt mit tausend Tränen im Gesicht.

Sie schleppte sich zur Tür, rüttelte, doch sie waren eingesperrt. Sie hörte Schritte, ein Klacken gemacht von Tanzschuhen. Der Klavierspieler, er brach zusammen und nun war sie wirklich allein in diesem Raum, mit Klavier, der Dunkelheit, Tränen in den Augen und dem Fremden hinter ihr.

„Auch ein schöner Rücken mag verzücken, aber ich möchte dich sehen, Sarah. Schau mir ins Gesicht!“ Es war eine harte Stimme, ohne Reue, ohne Mitleid. Sie drehte sich langsam um. Zuerst sah sie nur die Augen, als der Fremde sich aus dem Nichts herausschälte. Der Hausmeister lag zusammengesunken auf dem Klavier.

„Du weißt wer ich bin, Sarah.“

Sie nickte.

„Und du weißt wie der Deal funktioniert, nicht?“ Sie konnte jetzt den schwarzen Anzug sehen. Er war perfekt und dennoch ohne ein bestimmtes Merkmal. Die Augen wirkten wie Fenster einer leer stehenden Kirche, kalt, blank und dreckig. Die Gestalt war klein, nichts bedeutend, jemand der ihr auf der Straße nicht auffallen würde.

„Mein Talent gegen sein Leben?“

Er nickte nur.

„Und wie?“

Er wogte den Kopf hin und her, schien sie nicht zu hören. Ihr war kalt, das Herz brannte in ihr und dennoch dieses Eis erstickte sie, diese Traurigkeit.

„Es tut nicht weh.“, sagte er und kam näher. Als sie direkt voreinander standen, sah sie die tausend Gesichter, die Seelen in ihm. Für einen Herzschlag glaubte sie Elvis zu erkennen, Jimi Hendrix, dann sogar eine Frau: Janis Joplin. „Es ist die Legende, die keiner glaubt“, erklärte er ihr. „All diese Sänger“, sang er ihr, mit rauchiger, bluesiger Stimme, „sie haben was verloren für ihr Talent. Manche haben es gegen Drogen eingetauscht, andere gegen den Verlust von Liebe. Sag mir wofür du dich entscheidest!“ Er verstummte, musterte sie mit schwarzen Augen. „Was ist er dir wert?“

„Alles.“ Er nickte wieder. „Genau das macht dich zu dem was Du bist, eine Frau mit Herz und Seele.“ Er lachte. „Liebe ist das was du in dir hast, was dich tanzen lässt.“

Der Hausmeister stöhnte. Noch war er am Leben. Das Blut jedoch schon geronnen, und er schien immer blasser zu werden.

Der Fremde verfolgte ihren Blick. „Jeder bekommt was er dient!“, sagte er und schnippte mit den Fingern. Sarah sah, wie das Leben aus dem Schwarzen wich. Sie stolperte beinahe über den Fremden, als sie versuchte den Hausmeister in ihre Arme zu nehmen.

„Nicht doch, Sarah. Er wäre heute Abend eh dran gewesen.“ Sie weinte. „Es ist der Lauf der Dinge. Denkst du wirklich er wollte dir helfen?“ Er schüttelte voller Abscheu den Kopf, spuckte ihr vor die Füße: „Welche Illusionen versteckst du noch in dir? Das Leben, wie das Sterben ist gewissen Regeln unterworfen! Wenn man versucht sie zu brechen, wird man das verlieren, was einem wichtig ist. Es ist nun mal so! Daran kann ich nichts ändern. Du möchtest Rod wieder, ich gebe ihn dir!“

Er riss sie zurück. Sie machten eine Pirouette und dann begann jener schreckliche Tanz. Er führte sie durch die Dunkelheit, hinein in die ewige Finsternis, in sein Reich. Es war kalt und eisig. Von den Wänden, die mit jeder Bewegung näher kamen, konnte sie entsetzte Gesichter mit Schreien auf den Lippen ausmachen. Sarah wollte wegsehen, die Augen schließen, aber das ging einfach nicht. Jedes dieser Gesichter bat sie um Hilfe, jedes war ein Leben, dass in diesem Moment verloren ging. In mitten dieses Chaos das Lachen des Teufels. Ihm gefiel es immer besser. Sie tanzten nun wilder, zu einer Melodie, die aus Hunderten Herzen bestand, die durch die Nacht donnerten, im sterbenden Rhythmus ihres Lebens.

„Leben“, stöhnte sie.

„Sterben“, lachte er. Dazwischen das Tosen der Schreie, als sie tiefer in diese dunkle Welt tanzten. Es schien keine Hoffnung zu geben ihm zu entkommen und Rod zu retten. Sarah spürte den Schmerz in ihrem Herzen nicht weichen.

Dann plötzlich Stille, als sie sich befreite, drehte, tanzte zu ihrem alten Lied. Sie hörte das Klavierspiel in ihrem Herzen, die Melodie des Hausmeister verschmolz mit der Erinnerung an ihren Wunsch, all die Tage des Tanzes auf dem Feld für Rod. Sie versuchte es ein letztes Mal. Sie wusste nicht was passieren würde, ob die Finsternis sie ganz erdrücken konnte und sie dem Teufel geweiht war.

Er beobachtete ihren Tanz. Das Klavierspiel wurde befreiter. Doch der Schwarze war nirgendwo zu sehen, auch nicht das Klavier. Aber er war jetzt bei ihr, so wie sie Rod gespürt hatte. Es war der gleiche Lied, wie all die Abende, der Tanz für Rod, geboren aus dem Traum ihrer Liebe. Sie spürte wie die Kälte wich, und ihre Lippen bewegten sich zur Melodie. Sie sang in Gedanken, versuchte sich zu befreien.

Doch stoppte sie in vollem Entsetzen, als sie sich plötzlich im Krankenzimmer befanden. Weiß das Laken, weiß sein Gesicht und dennoch, sie beugte sich nieder, küsste ihn. Der Teufel am Bett lächelte verträumt. Er wirkte Zufrieden.

„Bis bald dann wieder.“, sagte er. Mit jedem Schritt, den er zu Tür machte, geschah etwas mit ihr. Da waren tiefe Klavierschläge, Töne voller Macht und sie glaubte zu hören wie der Teufel fluchte. Es schmerzte so sehr, dieser unheilige Kampf. Als sie keuchend zusammenbrach, umarmte sie Rod. „Es ist vorbei.“, keuchte sie. Der Schlaf war kein Segen, aber sie konnte ihm nichts entgegen setzen.

Aus dem Traum erwachte sie, geküsst von Rod. Er lächelte. Sie erinnerte sich an den Schrecken der Nacht, an den Tod des Hausmeisters. Jedoch das Lächeln ihres Freundes war wie die Sonne im Gesicht. Man kann nur vergessen, dass mit der Dunkelheit am Abend alles erlischt.

Zu Hause stolperte sie ins Bad. Rod scheint nicht zu wissen was passiert ist, dachte sie. Vergessen ist ein Segen. Was auch immer dort im Krankenzimmer geschehen war mit ihr, sie konnte nichts Erschreckendes erkennen.

Rod rief nach ihr und als sie zusammen im Bett sich liebten, hielten sie plötzlich inne. Aus dem Wohnzimmer klimperte es sanft. In Rods Augen erkannte sie ein wissendes Leuchten. „Für Elise, Beethoven“, flüstern sie. Doch Sarah lächelte.

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